Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V.
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1) Was ist ein Leitbild?
Nach allgemeinem Verständnis ist ein Leitbild die Erklärung einer Organisation über ihr Selbstverständnis und ihre Grundprinzipien. Es formuliert Schwerpunktsetzungen für die aktuelle und künftige Arbeit. Nach innen soll ein Leitbild Orientierung geben und somit handlungsleitend und motivierend für die Organisation als Ganzes sowie auf die einzelnen Mitglieder wirken. Nach außen soll es deutlich machen, wofür eine Organisation steht.
2) Warum braucht der Volksbund jetzt ein Leitbild?
Der Volksbund wandelt sich, er muss sich wandeln. Die Zahl der direkt betroffenen Angehörigen, auch der Toten des Zweiten Weltkrieges, nimmt stark ab, damit auch die Zahl der vor allem familiär motivierten Mitglieder und Spender. Der Bekanntheitsgrad des Volksbundes sinkt. Für jüngere Menschen wird der Volksbund mit seiner Arbeit – wenn sie diese überhaupt kennen – zunehmend erklärungsbedürftiger. Dies gilt auch für die Vertreter wichtiger Institutionen und Organisationen bis hin zur Politik.
3) Wer bestimmt, was in diesem Leitbild steht?
Eine vom Präsidenten berufene Arbeitsgruppe aus ehren- und hauptamtlichen Mitarbeitern hat nach Auswertung des seit 2010 vorangegangenen Reformentwicklungsprozesses („Strategie-Arbeitsgruppe Hannemann“) im Jahr 2014 einen Entwurf für das Leitbild erarbeitet und zur Diskussion gestellt. Der Inhalt des Leitbildes wird seitdem in einem umfangreichen Prozess unter Beteiligung der Verbandsgremien (Bundesvorstand, Bundespräsidium), der Landesverbände, der Vertreter der Jugend im Volksbund (Bundesjugendausschuss, Bundesjugendarbeitskreis), zahlreicher ehren- und hauptamtlicher Mitarbeiter und von interessierten Volksbundmitgliedern diskutiert und weiterentwickelt. Der Prozess soll bis Ende 2016 abgeschlossen sein. Die endgültige Fassung wird von den gewählten Gremien des Volksbundes beschlossen.Von Anfang an waren auch Vertreter aus Politik, Wissenschaft, Kirchen und Bundeswehr in die teils interne, teils öffentliche Diskussion einbezogen und haben wertvolle Impulse geliefert.
11) Zählen deutsche Tote nicht als Opfer? Ist der gefallene Soldat nicht immer, überall und allein schon deswegen zu ehren, weil er im Glauben an eine gute Sache sein Leben geopfert hat?
Der Volksbund wird niemandem – nachträglich – absprechen, dass er im Glauben an eine gute Sache im Krieg sein Leben geopfert hat. Er ist dennoch nicht allein deswegen zu „ehren“. Die Überlegung, was der Soldat gedacht und geglaubt hat, was er – auch von Verbrechen der eigenen Seite – wusste und wissen konnte, ist Teil des Gedenkens an ihn.Viele, Soldaten wie Zivilpersonen, sind allerdings auch Opfer eines Geschehens geworden, das sie selbst durch Tun oder Unterlassen mit verursacht haben. Die Berücksichtigung eigener Anteile am Geschehen geht über einen Begriff hinaus, der Menschen nur als hilflose „Spielbälle“ übermächtigen, schicksalhaften Geschehens betrachtet.
17) Gehen die Mittel des Volksbundes in der Zukunft schwerpunktmäßig in die Jugend-, Schul- und Bildungsarbeit?
Nein. Ein sehr viel größerer Anteil wird auch künftig für die umfangreichen Aufgaben der Kriegsgräberpflege und Schicksalsklärung benötigt werden. Zwar werden nur noch wenige Friedhöfe neu anzulegen sein (mit Schwerpunkt in Südosteuropa), aber die vorhandenen Anlagen müssen weiterhin erhalten und gepflegt werden. Außerdem stellen sich große, bisher nicht überzeugend gelöste Fragen wie vor allem die einer angemessenen Lösung für die Millionen Kriegsgefangenen und Vermissten, die bisher keine würdigen Gräber erhalten haben. Obwohl wir als Volksbund entsprechend dem Gräbergesetz für alle Kriegstoten bis 1952 zuständig sind, hatten wir die deutschen Internierten in der ehemaligen Sowjetunion kaum im Blick. Dieses Defizit müssen wir korrigieren und uns der zusätzlichen Aufgabe zuwenden.
VERSÖHNUNG ÜBER DEN GRÄBERN – ARBEIT FÜR DEN FRIEDEN
Dieses Leitmotiv bestimmt seit über 60 Jahren die Arbeit des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge, die sich als aktiver Beitrag zur deutschen Erinnerungskultur versteht. Im gesellschaftlichen Diskurs über Krieg und Gewaltherrschaft dürfen seine Erfahrungen mit Leid, Trauer, Verständigung und Versöhnung nicht fehlen.
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