Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge bietet in seinen vier internationalen Jugendbegegnungs- und Bildungsstätten immer wieder Projekte auch zu diesem Thema an. Nicht zuletzt deshalb, weil auf den 832 Kriegsgräberstätten, die er in 46 Staaten pflegt, vorrangig sehr junge Menschen bestattet sind. Darum sind auch internationale Workcamps auf diesen Kriegsgräberstätten eng mit dem Thema verbunden.
Der Volksbund entwickelt die Kriegsgräberstätten heute weiter: von Orten der individuellen Trauer zu Orten der Begegnung und des Lernens – insbesondere für Jugendliche. „Kriege brechen nicht aus, Kriege werden gemacht. Sie werden geplant und vorbereitet“, sagt Wolfgang Schneiderhan, Präsident des Volksbundes. „Der Beginn von Gewalt und Krieg ist Verachtung, Hass und Hetze. Gegen Vorurteile kann man etwas tun. Deshalb ist es so wichtig, dass sich Jugendliche aus aller Welt begegnen, dass sie sich kennen- und schätzen lernen. Das erweitert den Blick und immunisiert gegen Vorurteile. “
„Wer nicht tötete, wurde getötet“
Über 250.000 Kinder in 16 Ländern werden nach Angaben von UNICEF in militärischen Infrastrukturen eingesetzt – als Träger und Spione, zum Plündern, Kämpfen und zum Minensuchen. Mädchen und Jungen werden Opfer von Gewalt in jeglicher Form. Ein 15-jähriger Kindersoldat aus Mosambik erinnert sich: „Ich habe gekämpft und getötet, wie alles während des Krieges ein Muss war. Wer nicht tötete, wurde getötet.“
Kinderkommission unterstützt den Red Hand Day
Für die Kinderkommission des Deutschen Bundestages erklärt hierzu ihr Vorsitzender Norbert Müller (Potsdam): „Seit fast 20 Jahren engagieren sich junge Menschen in aller Welt mit der Aktion Rote Hand gegen den Einsatz von Kindern und Jugendlichen in Kriegen. Auch die mehr als 2.000 roten Handabdrücke, die die Kinderkommission im vergangenen Jahr aus ganz Deutschland erreichten, sind ein Zeichen dafür. Wir als Kinderkommission unterstützen den Aktionstag. Jahr für Jahr werden in Krisenregionen Kinder trotz weltweitem Verbot gezwungen, in Kriegen zu kämpfen. Viele von ihnen sterben in bewaffneten Konflikten, kehren verwundet zurück und bleiben ein Leben lang traumatisiert. Zehntausenden Kindern wird so ihre Kindheit genommen…“
Eine Übersicht über die Workcamps, die der Volksbund für 2021 plant, finden Sie hier. Die Anmeldefristen laufen.